Rin, der sich irgendwo zwischen Cloudrap, Autotunegesang und R'n'B-Balladenflüsterung bewegt, lässt sich als Musiker nicht wirklich einordnen. Und auch seine Texte folgen keiner bestimmten Schiene, wechseln sie doch thematisch zwischen Liebe, Einsamkeit und Leid und Partytracks über das Einkaufen teurer Hypekleidung in Szenekreisen bis hin zu teilweise eher anspruchsloseren Aussagen über den Konsum von weicheren, wie härteren Drogen und das Umherziehen in der nächtlichen Großstadt. Doch genau diese Themen und die Art und Weise, wie Rin sie behandelt, scheinen den Reiz seiner Texte auszumachen.
Denn Rin stigmatisiert und kritisiert nicht, er disst nicht explizit andere Rapper und er verzichtet größtenteils darauf, bestimmte Randgruppen oder Phänomene zu verurteilen. Stattdessen dienen seine Texte als Spiegel für eine bestimmte Generation und Gruppe junger Rap- und Hip-Hop-Liebhaber, die sich gleichzeitig mit Rin als Figur identifizieren können. Das, was Rin sagt, ist authentisch – mag es auch noch so übertrieben und selbstverherrlichend klingen. Es sind Dinge, die man als Großstadtkind oder auch als neugieriger und erlebnishungriger Tourist in Städten wie Berlin, Wien, Stuttgart & Co. eben auch so erleben kann, wie Rin es schildert. Und dabei lässt er bei allem Spaß vor allem auch die melancholische Seite des Lebens nicht aus – und gerade die scheint bei den Hörern anzukommen. Die in hedonistischer Feierei gefangene und sich selbst durch Selfies und Instagram-Profile ständig im Kreis reproduzierend wirkende Jugend kann sich selbst und die Wahrheit hinter der Fassade des Alltags in Rins Texten erspüren.