Und wo könnte Rin sich wohl besser inszenieren, als in seinen Musikvideos? Erst durch die Art und Weise, wie Rin sich in seinen Kleidern bewegt und wie locker und selbstverständlich er sie trägt – als sei er mit diesem Style zur Welt gekommen und als habe er ihn sich nicht erst vor wenigen Monaten angeeignet – macht er sich selbst zur Kunstfigur. Er rappt dazu von seinem Leid, von seinen Brüdern und Frauen, von Drogen und eben von den Klamotten, die er trägt. Und während im Hintergrund rosa Kirschblütenbäume und rauschartige Sequenzen in Pastel vorbeiziehen, Neonleuchtreklameschilder in billigen Chinaläden an den Wänden hängen und Rin mit seiner Frisur und der Zigarette in der Hand cool in die Kamera schaut, fragt man sich: Was soll das, wie ernst gemeint ist das alles und warum sieht er so aus, wie er aussieht? Aber man fragt sich vor allem: Warum ist das alles so stimmig, warum ist dieser Kerl so sympathisch und authentisch und warum funktioniert das alles? Und warum ist das eigentlich so gut.